Vor einigen Tagen ist unsere Hospizhelferin, Jutta Oberbillig, plötzlich und unerwartet verstorben. Mit ihr verliert unser Verein eine unserer verlässlichsten und tüchtigsten Hospizhelferinnen – und eine treusorgende und große Seele.

Seit Frau Oberbillig ihre Ausbildung im Jahr 2018 abgeschlossen hatte, war sie immer wieder in Begleitungen, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckten. In ihnen zeigte sie ein feines Gespür für das gerade Notwendig, eine Fähigkeit zuzuhören, auch wenn sich ihr Gegenüber einem Gespräch zu entziehen schien und vor allem eine Begabung auszuhalten, in Momenten, in denen jede andere Möglichkeit einer Begleitung zu kurz griff. Auf diese Weise brachte sie ein Übermaß an Zeit ein und gab ihrem Gegenüber die Erfahrung an die Hand, einen Weg zu gehen.

Auf die ihr anvertrauten Begleitungen ließ sie sich gerne und mit vollem Herzen ein, machte wenig Aufhebens um sich und war in ihrer Wahrnehmung immer beim Anderen. Sie war achtsam mit ihren Begabungen und verstand es, sie auf eine schlichte Weise zur Gabe zu machen.

Eine der ersten Dinge, die an ihr auffielen und die sie ausstrahlte, war eine grundgeerdete Ruhe und Zufriedenheit, die so angenehm wie ansteckend war – es tat gut, sie zu kennen.

Und so sehr der plötzliche Abschied von ihr zur Unzeit zu kommen scheint, so wertvoll sind alle Erfahrungen, mit der sie den Hospizverein bereichert und die sie denen geschenkt hat, denen sie zur Seelenbegleiterin wurde.