Die Hospizidee

Über die Hospizbewegung

Cicely Saunders – Eine der Begründer/Innen der modernen Hospizbewegung

Cicely SandersDame Cicely Mary Strode Saunders, (* 22. Juni 1918 in Barnet, Hertfordshire; † 14. Juli 2005 in London) war eine englische Ärztin, Sozialarbeiterin und Krankenschwester. Neben Elisabeth Kübler-Ross gilt sie als Begründerin der modernen Hospizbewegung und Palliativmedizin.

Cicely Saunders besuchte die Roedean School, St. Anne’s College, Oxford, St. Thomas’s Hospital und die Nightingale School of Nursing am King’s College London, wo sie zur Krankenschwester ausgebildet wurde.

Ein Erlebnis mit einem sterbenden Patienten namens David Tasma, den sie im Jahre 1948 kennen lernte, inspirierte sie so sehr, dass sie ihr Leben ab sofort in den Dienst der Hospizarbeit stellte. Die beiden diskutierten darüber, wie sie es anstellen sollten, eines Tages ein Heim zu schaffen, welches den Anforderungen der Schmerzkontrolle und den Vorbereitungen auf den nahen Tod besser gerecht werden könne als so eine geschäftige Krankenstation.

1948 starb Tasma im Alter von 40 Jahren, und hinterließ ihr 500 Pfund mit den Worten «Ich werde ein Fenster sein in deinem Heim». Cicely weist bescheiden auf dessen Anteil hin: „David Tasma, der glaubte, sein Leben auf dieser Welt wäre sinnlos gewesen, startete eine Bewegung!“. Nach Tasmas Tod arbeitete sie noch weitere drei Jahre im St. Luke’s Hospital.

Im Jahre 1951 begann sie ihr Medizinstudium im St. Thomas und arbeitete gleichzeitig als freiwillige Helferin im St. Joseph’s Hospital. 1957 erhielt sie eine Lizenz in der medizinischen Fakultät und praktizierte als Ärztin in dem Hospiz der Schwestern der Barmherzigkeit. Ihr Ziel war es aber, ein Hospiz zu gründen, welches sowohl Ausbildung als auch Forschung auf dem Gebiet der Betreuung der Patienten kombinierte.

Ihre Bemühungen wurden im Jahre 1967 von Erfolg gekrönt, als das St. Christopher’s Hospice im Süden Londons eröffnete. Sie diente dort von 1967 bis 1985 als Medizinische Direktorin und hielt auch die Position als Vorsitzende.

„Ich brauchte 19 Jahre, um ein Heim rund um dieses Fenster zu bauen.“, sagte Cicely bei der Eröffnung. Die Grundidee war, die Bedürfnisse des Patienten zu erkennen und zu behandeln, aber auch die Bedürfnisse der Familie, um das Leid zu mildern, anstatt eine Krankheit zu bekämpfen. Sterben sollte als eine Zeit gesehen werden, die sehr viele Möglichkeiten für seelische Heilung und Wachstum bietet.

Als Christin lehnte sie Lebensverkürzung (Sterbehilfe) strikt ab. Sterben war für sie die Chance, Freunden und Familie noch einmal Danke zu sagen.

Ihre Überzeugung, dass es möglich ist, die letzten Tage eines Menschen angenehm zu gestalten, trug sie in die Welt. Die Entwicklung von Palliativmedizin und Hospizen sind ganz wesentlich ihr zu danken.

Cicely Saunders erhielt zahlreiche Auszeichnungen:
1980 wurde sie durch Königin Elizabeth II. als Dame Commander of the Order of the British Empire (DBE) ausgezeichnet und damit in den persönlichen Adelsstand erhoben. 1989 wurde sie durch Elizabeth II. in den Order of Merit (OM) aufgenommen, ebenfalls 1989 als einzige Frau des 20. Jahrhunderts in England zum Ehrendoktor der Medizin ernannt (übergeben durch den Erzbischof von Canterbury). 2001 erhielt sie den Conrad N. Hilton Humanitarian Prize (dotiert mit 700.000 £).

In Großbritannien gibt es nun 220 Hospize und weltweit über 8.000.

Cicely Sanders starb im Jahr 2005, 87-jährig, in dem von ihr eröffneten Hospiz.